https://app.eu.usercentrics.eu/browser-ui/latest/loader.js https://sdp.eu.usercentrics.eu/latest/uc-block.bundle.js Deine Verletzbarkeit – ein Schlagloch beim Konzipieren der Website?! - Ulrike Zecher – Markenberatung | Schreibcoaching

„Sie gehen eine Straße hinunter. Da ist ein tiefes Loch, Sie sehen es nicht und fallen hinein. Vor Schreck sind Sie zunächst wie gelähmt, fühlen sich verloren und hilflos. …
Einige Zeit später gehen Sie erneut diese Straße entlang. Das Loch ist immer noch da, Sie wissen das, aber Sie tun so, als gäbe es das Loch nicht. … Wieder fallen Sie hinein. …
Nach ein paar Wochen führt Sie Ihr Weg erneut durch diese Straße. Noch immer ist das Loch nicht aufgefüllt worden. Sie sehen das Hindernis durchaus – und fallen dennoch wieder hinein.

Ihre Verzweiflung ist groß, und Sie fragen sich, ob Sie jemals eine Chance haben, diese Straße ohne Gefahr entlanggehen zu können.“

(Vorwort aus  „Lasse die Kindheit hinter dir“, Ursula Nuber, Campus Verlag)

Sichtbar und lieber unsichtbar

Wir Frauen sind verletzbar, gerade, wenn es um unsere Sichtbarkeit geht. Das erlebe ich bei Solo-Selbstständigen, die ihre Marke mit einer Website sichtbar machen wollen. Es gilt, nicht nur die klassischen Projekt-Meilensteine, sondern oft auch die inneren Hürden bis zur Deadline zu überwinden. Bereits im ersten Beratungsgespräch höre ich viele (Glaubensgrund-)Sätze, mit denen sich Frauen auf dem Weg in die Sichtbarkeit selbst sabotieren:

  • Ich muss mich ja eng positionieren, um wirklich erfolgreich zu sein.
  • Ich bin ja so kreativ und ich weiß nicht, was ich anbieten soll.
  • Muss ich mich überhaupt sichtbar machen, es reicht doch Mund-zu-Mund-Propaganda.
  • Ich habe doch nur ein kleines Business, wen interessiert das schon.
  • Die anderen (Online-Marketer) verdienen sechsstellige Beträge im Schlaf. Das schaffe ich nie.
  • Eigentlich habe ich kein Geld und keine Zeit.
  • Reicht nicht so eine klitzekleine Visitenkarte im Netz.
  • Wer will das schon lesen.
  • Ich will ja nur ein bisschen dazuverdienen.
  • Kann ich dafür wirklich Geld nehmen.

Ein wenig.
Ein bisschen.
Klein.
Kleiner.
Am kleinsten.

… und sie bleibt UNSICHTBAR 

Wir Frauen sind verletzbar. Aus Gründen. Aufgrund von Kindheitserfahrungen, dem Erbe der unsichtbaren (Groß-)Mütter und dem Fehlen von echten Vorbildern fällt manche Kundin beim Konzipieren der Website in dieses Schlagloch.
Wer plant, sich im Netz mit seinen Leistungsangeboten, Texten und Branding sichtbar zu machen, nimmt eine Haltung ein und macht sich angreifbar. Wie eine fette Spinne, die am nackten Bein hochkriecht, tauchen alte Ängste auf.

– Die Angst, abgelehnt zu werden.
– Die Angst, nicht geliebt zu werden.
– Die Angst, ausgelacht zu werden.
– Die Angst, Fehler zu machen.
– Die Angst, erneut verletzt zu werden.

Wenn Frau unter Angst leidet, greift sie verzweifelt zu jedem Strohhalm, indem sie bekannte Verhaltensweisen nutzt. „Eigentlich“ braucht sie diese als Erwachsene nicht mehr, doch in der Kindheit haben sie ihr das Überleben gesichert.
Plötzlich mutiert die 39-jährige Kundin zur verlassenen Fünfjährigen oder zur rebellischen Dreizehnjährigen. Wörter oder Bilder triggern alte Themen an. Sie fühlt die Kratzer auf ihrer Seele. Verheilte Wunden brechen auf und bluten. „Schnell weglaufen. Alles zusammenschlagen. Sich bloß nicht zeigen.“ denkt Frau. „Sich hinter Rollen zu verstecken, ist auch eine Option“.

Hast du eine Ahnung, was Ängste bei uns bewirken können?

Angst oder Zweifel sind ein großes Hindernis beim Sichtbarkwerden mit einer Website; Angst zieht uns auf allen Ebenen zusammen, macht eng und klein. Der Prozeß stockt. Innerlich und äußerlich sichtbar. Kundinnen fällt es in solchen Momenten schwer, Entscheidungen zu treffen. konstruktive Kritik anzunehmen oder das Projekt „Website“ durchzuziehen. Als Schreibcoach nehme ich dann Druck und Tempo raus.
Ich frage nach, wiederhole die Antworten meiner Kundin, frage wieder nach, schenke ihr Zeit oder gebe übers Wochenende schreibfrei.

Schreibübung „Einladung an die Angst“

Ich frage mich selbst immer wieder, wie es uns gelingt, unsere kleinen und großen Ängste bei neuen Herausforderungen zu überwinden.

Mir hilft zum Beispiel das kreative Schreiben, weil es mich erstens beruhigt, zweitens eine neue Perspektive vermittelt und drittens mich selbst zum Lachen bringt.
Probiere es aus, lade deine Angst ein und setze dich mit ihr an den Küchentisch. Vielleicht gesellen sich noch ein paar weitere Gäste – sprich Persönlichkeitsanteile – dazu. Willkommen in deiner WG.

Erwachsene: „Hallo Angst, kannst du mir erzählen, was gerade los ist.“

Die Angst: „Ich habe Angst, Fehler zu machen.“

Fünfjährige: „Stimmt.“ Nimmt ihren Teddy und zieht sich schmollend zurück.

Dreizehnjährige: „Bäh, alleine es doch alles viel cooler“. Springt auf dem Bett herum.

Kreative: „Ich mache aus jedem Fehler eine neue Idee.“

Angst: „Das glaube ich nicht. Bei welchem Projekt zum Beispiel?“

Erwachsene: „Schau mal, Angst: Hier eine wunderbare Referenz von Frau Müller.“

Kreative: „Ja, da habe ich wieder super Einfälle gehabt.“

Dreizehnjährige. „Hey, das war wirklich ein lustiger Auftrag.“

Fünfjährige: „Vom dem vielen Geld habe ich meinem Teddy einen Matrosenanzug gekauft.“

Erwachsene: „Angst, wie fühlst du dich gerade?“

Angst (spricht ganz leise) „Oh, schon besser.“

Im inneren Team kommt Partystimmung auf: Die Angst wird liebevoll in die Mitte genommen. Die Fünfjährige tanzt mit ihrem Teddy. Die Dreizehnjährige rockt auf dem Schlagzeug. Die Kreative schreibt einen neuen Song. Die Erwachsene dreht die Musik auf volle Pulle …

Die Schreibübung „Einladung an die Angst“  habe ich vereinfacht dargestellt. Sie hilft dir, sich die eigene Verletzbarkeit bewusst zu machen, diese zu integrieren, um wieder als Erwachsene selbstwirksam zu werden.
Wenn das gesamte innere Team am Tisch sitzt, geht es flott weiter mit der Website. Dann wird die eigene Positionierung plötzlich klarer, die Texte persönlicher und die Ideen mutiger.

Jetzt ist Frau auf dem Weg zum sichtbaren Original.

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade von Digital Media Women, die sich auch zum Ziel gesetzt haben, Frauen sichtbar zu machen.

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