https://app.eu.usercentrics.eu/browser-ui/latest/loader.js https://sdp.eu.usercentrics.eu/latest/uc-block.bundle.js Blackout Poetry! Meine Lieblingsübung beim biografischen Schreiben - Ulrike Zecher – Markenberatung | Schreibcoaching
Garten, Stille und Biografiearbeit.

Garten, Stille und Biografiearbeit.

So sehr ich auch Marketingtexte liebe, ab und zu will ich beim Texten tiefer tauchen. Um den eigenen Wünschen, verborgenen Träumen und Erfahrungen spielerisch auf die Spur zu kommen, meldete ich mich für den Schreibworkshop „Biografisches Schreiben“ im Benediktshof an.
Adam, Eva, Maria … als Inspiration sollten uns die Held*innen und Nicht-Held*innen aus der Bibel dienen.
Insgesamt haben wir in diesem Workshop fast zwanzig kreative Schreib-Übungen ausprobiert. Wer mochte, konnte die eigenen Texte auch vorlesen. Meine Lieblingsübung, die ich heute mit dir teilen möchte, nennt sich Blackout Poetry.

Was ist Blackout Poetry?

Aus einem bestehendem Text (egal, welche Textsorte) erschaffst du durchs Streichen etwas Neues wie eine Geschichte, Lyrik, ein Gedicht. Wichtig: Du darfst keine neuen Wörter dazu fügen und beim (Vor-)Lesen muss es einen Sinn ergeben. Je nachdem für welche Textsorte du dich entscheidest, forderst du deine Schreibsypnasen richtig schön heraus. Wie wäre es mit der Gebrauchsanweisung für deinen Bobenstaubsauger? Oder den Beipackzettel für Durchfalltabletten? Auch Zeitungsartikel oder alte Liebesbriefe eignen sich für diese kreative Schreibübung. In meinem Beispiel gab es als Vorlage für alle 13 Teilnehmer*innen einen biblischen Text, den ich vorher nicht kannte.

Wie gehts du vor?

blackout_poetry_biografie

Du legst Bleistift und einen schwarzen Buntstift bereit. Im ersten Schritt scannst du den Text. Vermeide zu tief einzutauchen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es dir nicht leicht fällt, Wörter zu streichen beziehungsweise zu schwärzen. Mit dem Bleistift unterstreichst du die Buchstaben, Wörter, Satzteile, die dich spontan inspirieren. Mit dem schwarzen Buntstift schwärzt du die Wörter, die dich kalt lassen. Wie oben bereits gesagt, du darfst keine neuen Wörter hinzufügen. Am Ende sollte der Text einen Sinn ergeben.
In meinem biblischen Text über die Gotteskämpferin sprangen mir sofort die Worte „die andere Seite“ ins Auge. Von diesem Punkt habe ich meine Geschichte aufgebaut.

Mitten in der Nacht stand ich auf. Die andere Seite blieb allein zurück.

Am Ende blieb diese  „Geschichte“ übrig.

Mitten in der Nacht stand ich auf.
Die andere Seite blieb allein zurück.
Bis zum Morgengrauen.
„Wie heißt du?“, fragte Gott.
Gotteskämpferin.
Die Sonne ging auf, als ich weiterzog.

Was bringt dir Blackout Poetry?

Jede Menge Freude! Vorausgesetzt, dir fällt es leicht, spielerisch Entscheidungen zu treffen und loszulassen. Loslassen musst du auch deinen inneren Kritiker, der oft bei kreativen Übungen herum grölt:
„Hey, was soll dieser Unsinn. – Schwachsinn, das kann gar nix werden. – Ach, für solchen einen Blödsinn gibts du also Geld aus.“ Verbanne den inneren Kritiker oder Kritikerin am besten in die linke, hintere Ecke.
Blackout Poetry kannst du immer anwenden, wenn du deine Kreativität fix befeuern willst. Entweder vorm beruflichem Schreiben oder wenn du mit deinem Text feststeckst.
Hast du Lust,  dich selbst besser kennenzulernen? Dann nutze  Blackout Poetry als Spiegel für die eigene Biografiearbeit. Was genau beflügelt dich an den Worten, die am Ende auf dem Papier stehen? Welchen Bezug haben sie zu deinem Leben als Unternehmer*in? Entdeckst du etwas Neues? Spinnt sich ein zarter Faden aus Träumen oder Wünschen, den du weiter verfolgen willst?

Variante:
Wenn du lyrischer arbeiten willst, arbeitest du mit dem wichtigsten Satz weiter – quasi mit deiner Essenz. Du entscheidest auch hier wieder spontan aus dem Bauch heraus.

Mitten in der Nacht stand ich auf.
Die andere Seite blieb allein zurück.
Bis zum Morgengrauen.
„Wie heißt du?“, fragte Gott.
Gotteskämpferin.
Die Sonne ging auf, als ich weiterzog.

Die andere Seite blieb allein zurück.
Und wieviel Seiten trägst du in dir?
Welche Seiten willst du zeigen?
Auf keinen Fall ich andere Seiten aufziehen.

Ulrike Zecher, 05.10.2021, Münster

Als Unternehmer*in willst du den roten Faden (wieder) finden? Dann höre dir meinen YouTube-Beitrag dazu an: https://ulrikezecher.de/allgemein/youtube-video-positionierung-finden

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